Power BI – Breaking Changes

Insight Analytics betroffen!

Breaking Changes in Power BI

Ganz Microsoft-untypisch wird eine bestehende Schnittstelle innerhalb weniger Wochen abgeschaltet – Mit Auswirkungen auf die Funktion bestehender Produkte!


Update 15.11.2024

Microsoft ist, wie erwartet, zurückgerudert und hat die API-Änderung auf den 31. Oktober 2027 verschoben:

We have heard your feedback and will be enabling creation of streaming models; however, this will be deprecated on October 31st, 2027 

 Die Warnungen und Workarounds dieses Blogbeitrags sind daher vorerst gegenstandslos geworden.


TLDR?

Microsoft schaltet 2 Wochen nach einer Randnotiz in einem Blog (!) eine Kernfunktionalität von Power BI ab, die erforderlich ist, um programmatisch Power BI Datasets anzulegen und zu modifizieren.

Warnung:

Diese Änderung zerstört die Funktion von Insight Analytics, automatisch Datasets anzulegen und zu befüllen. Derzeit können keine neuen Workspaces in Betrieb genommen werden.

Workaround:

Shannon Lindsay von Microsoft empfiehlt in der Kommentarspalte des Blogartikels den betroffenen Kunden, sich bei Microsoft auf eine Ausnahmeliste setzen zu lassen. Ansprechpartner ist hier der Microsoft Dienstleister, also derjenige bei dem die Power BI Lizenzen erworben wurden.

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FYI: Insight Analytics wird angepasst!
Als Hersteller von Insight Analytics, einer Telefonie-Datenanalyse-Lösung für STARFACE, arbeiten wir  bereits daran, Insight Analytics an die Änderungen durch Microsoft (speziell die Anbindung an Microsoft Fabric) anzupassen. Bis zur Veröffentlichung einer Anpassung, sollten Sie Ihre bestehenden Datasets nicht löschen oder zurücksetzen!

Hinweis: Kunden von Insight Analytics Enterprise mit SQL-Anbindung sind von der Änderung nicht betroffen.


Ausführlicher:

Wenn Microsoft eine Schnittstelle, Funktion oder ein Angebot verändert, beginnt üblicherweise eine länger andauernde Phase – oft mehrere Monate oder Jahre –, in der Microsoft

  • auf die zukünftige Änderung hinweist.
  • einen Migrationspfad beschreibt.
  • regelmäßig "Deprecation"-Warnungen versendet.
  • regelmäßig "Action required"-Hinweise versendet.
  • eine neue Schnittstelle parallel zur alten betreibt.
  • den Benutzer auffordert, eine alte Funktion auf eine neue umzuschalten.

Derartiges Verhalten wurde zum Beispiel bei Änderungen der Benutzer-Authentifizierung oder der E-Mail-Zugriffsverfahren praktiziert.

Mit einem lapidaren "Announcement" im "Microsoft Power BI Blog" am 15.10.2024 schaltet Microsoft die einzige Schnittstelle ab, mit der Power BI Daten programmatisch verändert werden können: Announcing the retirement of real-time streaming in Power BI | Microsoft Power BI Blog

 Today [15.10.2024], we are announcing that we will be retiring real-time streaming in Power BI.

... um anschließend fortzuführen:

Beginning October 31st, 2024 Creation of new real time semantic models will no longer be supported. Includes Push semantic model, Streaming semantic model, PubNub semantic model, Streaming data tile

und

Beginning October 31st 2027 Existing real-time semantic models will be retired and no longer supported. We are working with existing customers on migration, this date is subject to change.
15.10.2024
Ankündigung im Blog

"We will be retiring..."

31.10.2024
Abschaltung 

Schnittstelle erlaubt keine Neu-Erstellung von Datensätzen mehr.

31.10.2027
Bestandsdaten vernichten

"Existing [...] models will be retired and no longer supported"

15.11.2024
Microsoft rudert zurück

Die Änderung der Schnittstelle wird auf den 31.10.2027 verschoben. Vorerst bleibt alles beim Alten.

Erst ab Ende Oktober 2027 will man, nachdem selbst bestehende Datasets aufhören zu funktionieren, mit Kunden an einer Migration arbeiten.


Die Lösung?

Um es kurz zu machen: Erst einmal keine Echte!

Shannon Lindsay vom Microsoft Blog empfiehlt:

We recommend users explore real-time intelligence in Microsoft Fabric.

Kein Migrationspfad, keine Lösung. Sondern lapidar: man könne sich ja nach einer anderen Lösung  [Microsoft Fabric] umschauen.

Wir erwarten, dass diese Änderung sehr viel Tumult verursachen wird, sobald eine Vielzahl zahlender Power BI Kunden feststellt, dass ihre Softwarelösungen nicht mehr funktionieren. Vermutlich ist hier noch nicht das letzte Wort gesprochen. Das ganze Prozedere ist völlig untypisch für Microsoft.

Stand heute hat Microsoft die Schnittstelle jedoch erst einmal "kaputt" gemacht.

Für "Insight Analytics" arbeiten wir bereits an einer Anpassung zur Unterstützung von Microsoft Fabric. Innerhalb von Microsoft Fabric lassen sich auch in Zukunft Power BI Elemente verwenden, so dass das Kundenerlebnis unverändert bleiben sollte.

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